Wie in der Einleitung dieses Dokuments kurz erwähnt, ist Dänemark ein Vorreiter der Digitalisierung in Europa – die Digitalisierung ist sogar ein Regierungsziel.
Daher muss die Anmeldung aller Bürgerinnen und Bürger digital erfolgen. Für viele Neuankömmlinge ist dies eine große Umstellung, aber in diesem Prozess bekommst du auch Zugang zu allen Vorteilen des dänischen Fürsorgesystems. Es mag kompliziert klingen, aber Bürgerservice Sonderborg ist bereit, dir dabei zu helfen, und du musst das Ganze nur einmahl machen.
Der Bürgerservice ist zusammen mit dem Zuzüglerservice deine große Hilfe für dein neues Leben in Sonderborg. Hier erhältst du einen Überblick über deine Möglichkeiten, Rechte und Pflichten als Bewohner Dänemarks.
Wenn du nach Sonderborg gezogen bist, musst du dich digital beim Bürgerservice der Kommune Sønderborg anmelden, damit du deine CPR-Nummer bekommst. ”CPR” ist die Abkürzung für das zentrale Personenregister. Die CPR-Nummer musst du immer dann angeben, wenn du dich an öffentliche Behörden in Dänemark wendest. Die CPR-Nummer ist persönlich, einzigartig und wird von allen Behörden als Identifikations- und Referenznummer verwendet.
Sobald du dich online angemeldet hast (ggf. mit deiner Familie), müssen sich alle angemeldeten Personen innerhalb von 5 Tagen nach der Anmeldung im Büro des Bürgerservice einfinden. Für den Termin muss man sich anmelden, was ebenfalls online geschieht.
Zu diesem Termin muss auch der EU-Aufenthaltsterlaubnis für alle registrierten Personen mitgebracht werden sowie die Pässe aller Registrierten.
MitID
Sobald du deine CPR-Nummer hast, besteht der nächste Schritt darin, deine Mit-ID zu erhalten. Die Mit-ID ist eine wesentliche Maßnahme im digitalen Dänemark und dient als digitale Signatur bei der Beantragung der Krankenversicherungskarte, der Einrichtung von Bankkonten, Überweisungen, der Anmeldung in Schulen und Kindertagesstätten und Vielemehr. Es mag kompliziert klingen, aber Bürgerservice Sønderborg ist bereit, dir dabei zu helfen.
Die gelbe Gesundheitskarte
In Dänemark hat jede Person mit Wohnsitz in Dänemark Anspruch auf öffentliche Gesundheitsleistungen. Mit der Gesundheitskarte hast du Zugang zu kostenloser Behandlung durch deinen eigenen Arzt und Fachärzte. Du kannst auch Zuschüsse für Medikamente, Zahnpflege, Physiotherapie, Podologie, Chiropraktiker und Psychologen erhalten.
Du muss deine Gesundheitskarte vorlegen, wenn du einen Arzt, einen Facharzt, einen Zahnarzt, einen Dentalhygieniker, einen Physiotherapeuten, einen Podologen, einen Chiropraktiker, einen Psychologen, eine Apotheke, ein Krankenhaus oder die Gemeindeverwaltung besuchst.
Wenn du an eine neue Adresse ziehst, erhältst du automatisch eine neue Gesundheitskarte. Wenn du den Arzt wechselst, deine Gesundheitskarte verlierst usw., kannst du eine neue Karte bei borger.dk oder beim Bürgerservice deiner Kommune bestellen.
Den Hausarzt finden – wie?
In der Gemeinde Sønderborg gibt es 14 Ärztehäuser – hier kannst du deinen persönlichen Arzt finden. Die Wahl des Arztes ist frei, das heißt, du kannst auch einen Hausarzt in einer anderen Stadt als der, in der du wohnst, wählen. Du darfst deinen Arzt jederzeit wechseln. Wenn es sich nicht um einen Notfall handelt, kann dich dein Arzt für die weitere Behandlung an das Gesundheitswesen überweisen. In Notfällen wähle die 112 oder die nächstgelegene Notaufnahme. Der Bürgerservice hilft dir bei der Auswahl und hat eine Liste der Ärztehäuser parat.
Steuerkarte
Wenn du nach Dänemark ziehst, brauchst du eine Steuerkarte. Es wird empfohlen, dass du dich an Skat.dk unter der Telefonnummer 72 22 28 92 wendest. Hier muss man Informationen über Guthaben auf ausländischen Konten, ausländische Wertpapiere, ausländische Rentenversicherungen, Immobilien im Ausland, einschließlich Mieteinnahmen und Einkommen aus dem Ausland angeben. Die Steuerkarte wird von Ihrem Arbeitgeber digital abgerufen. – Auch hier ist der Bürgerservice für dich da!
Hilfe bei der Auswahl einer Schule oder Kindertagesstätte?
In Sonderborg, der Hauptstadt von Südjütland, und in der gesamten Kommune bieten wir dir ein breites Spektrum an Schulen an – dänische, deutsche und internationale Schulen, sowohl private als auch öffentliche. Der Bürgerservice der Kommune Sønderborg bietet auch Unterstützung und Beratung bei dieser Wahl.
Banken und Zahlungsverkehr in Dänemark
Wenn es um Zahlungen, Sparen und Finanzierung geht, gibt es erhebliche Mentalitätsunterschiede zwischen Dänen und Deutschen. In Deutschland haben die Menschen eine sehr konservative, vorsichtige Einstellung zu diesem Thema, während die Menschen in Dänemark eine risikofreudigere Haltung einnehmen. In Dänemark ist das Sparen weniger populär, während es in Deutschland genau umgekehrt ist.
In Dänemark ist die Fremdfinanzierung sehr beliebt, auch wenn es freies Eigenkapital gibt. Dies ist in Deutschland nicht der Fall, wo Privatkredite immer noch als etwas angesehen werden, das man nur dann aufnimmt, wenn man es unbedingt braucht.
In Dänemark gibt es Privatbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Die Sparkassen sind heute den Banken gleichgestellt, und die Genossenschaftsbanken sind im Besitz der Kunden.
Das einfache Zahlungskonto
Mit deiner EU-Aufenthaltsgenehmigung bist du berechtigt, ein reguläres Bankkonto oder „Basiszahlungskonto“ zu eröffnen – dieses wird normalerweise als NemKonto verwendet. Dies ist das Konto, mit dem die bereits erwähnte Nem-ID verknüpft ist und auf das dein Gehalt überwiesen wird.
Mit einem regulären oder einfachen“ Bankkonto kannst du Standardtransaktionen durchführen, die du im täglichen Leben brauchst, wie zum Beispiel:
- Geld einzahlen
- Geld abheben
- Zahlungen empfangen und tätigen (einschließlich Lastschriften und Kartenkäufe)
- Das Konto umfasst in der Regel auch eine Zahlungskarte, mit der du Geld abheben und Einkäufe tätigen kannst – sowohl online als auch in Geschäften.
Wenn möglich, sollte die Bank dir mit deinem Konto auch Zugang zum Onlinebanking geben. Die Bank räumt dir jedoch nicht automatisch einen Überziehungsrahmen ein.
Wenn du spezielle finanzielle Fragen hast, solltest du dich an deine Bank in Deutschland wenden, mit einem Steuerberater sprechen, der sich mit dänisch-deutschen Finanzangelegenheiten auskennt, oder dich an das Regionalbüro für Südjütland-Schleswig wenden.