Es war ein Stadtfest in Søborg, das die Familie Brudvig Astrup im Urlaub dorthin gelockt hatte: Jetzt war der Augenblick gekommen! Die Familienmitglieder beschlossen, dem Großraum Kopenhagen zu entfliehen. Auf einer Decke auf einer flachen Wiese sitzend, umgeben von Gebäuden und Beton und viel zu vielen Menschen, dachten sie immer wieder an ihren Sommerurlaub an der Flensburger Förde zurück. Sie dachten an das Ringreitenfest, die frische Luft, die Natur und all die wunderbaren Erlebnisse, die sie dort genossen hatten.

Familienleben

„Während diesem Fest ging es mir endgültig auf: Was in aller Welt mache ich in dieser Steinwüste in einem überteuerten Haus von 80 Quadratmetern auf einem winzigen Grundstück von 250 Quadratmetern, wenn ich doch einfach wieder nach Hause nach Sonderborg ziehen und mir ein großes, schönes Haus in der Nähe von Wald, Strand und Stadt leisten kann?“ berichtet Mette Brudvig.

Davor hatte sie erst viele Jahre in einer Zweizimmerwohnung im Kopenhagener Stadtteil Nørrebro gelebt und danach in einem kleinen Reihenhaus in Søborg. Aber mit drei Kindern war der Platz schließlich viel zu knapp und das Leben wurde durch Arbeit, Arbeitsweg und praktische Aufgaben zusätzlich belastet.

Gute Arbeitsplätze

Mette Brudvig hatte eine wunderbare Kindheit mit Pferden, Natur und Freiheit im neun Kilometer nordwestlich von Sonderborg liegenden Vester Sottrup. Als sie 17 Jahre war, zog ihre Familie nach Rejsby um, weil ihre Eltern dort eine Stelle als Schulleiter angenommen hatten. Kurz nach ihrem Schulabschluss zog Mette Brudvig Astrup nach England, wo sie als Immobilienmaklerin arbeitete, ließ sich danach aber in Kopenhagen nieder und begann ein Journalismus-Studium an der Universität Roskilde. Sie hatte gute Jobs bei der Dänischen Tageszeitung Politiken und als Kommunikationsberaterin bei der Heilsarmee, und ihr Mann arbeitete als Verkaufsleiter bei mehreren Start-ups. Doch der Alltag als Familie lief für sie nicht wie gewünscht.

„Ich hatte immer die Sorge, ob ich es rechtzeitig schaffen würde, meine Kinder rechtzeitig vor dem Schließen des Kindergartens abzuholen – ein Stau oder ein Krankenwagen auf der Straße konnte die Anfahrtszeit jederzeit verdoppeln. Ich hatte einfach so sehr die Nase voll davon, zu wenig Platz und zu wenig Zeit zu haben, und ich träumte von frischer Luft und davon, meinen Kindern die gleiche Freiheit und die gleichen Naturerlebnisse bieten zu können, die ich selbst genossen hatte“, berichtet sie.

Nach Hause!

Die Eltern von Mette Brudvig waren zu dieser Zeit zurück in ihre Heimatregion Alnor in der Nähe von Sonderborg gezogen, was für Mette Brudvig Astrup und ihren Mann die Entscheidung, die Zelte in Kopenhagen abzubrechen und nach Sonderborg umzuziehen, noch leichter machte. 2017 fand die Familie ihr Traumhaus in Form eines einstöckigen Hauses in Høruphav mit Blick auf den Wald.

„Uns war es wichtig, ein gutes Haus mit kurzer Entfernung zum Strand und zum Wald und zu einer guten Grundschule zu finden. Hier habe ich endlich gemeinsam mit anderen ein Islandpferd und kann durch den Sonderskoven reiten, meine Kinder können am Strand Krabben fangen und wir haben die Möglichkeit, Hunde zu halten. Es macht mir einfach so viel Freude, hier zu leben“, betont Mette Brudvig.

Die Entscheidung, in diese Gegend zu ziehen, war offensichtlich ansteckend, denn kurz danach zog auch Mette Brudvig Astrups beste Freundin in die Region. Dasselbe tat ihre jüngere Schwester mit Familie, und diesen Sommer wird auch ihre ältere Schwester mit Familie den Umzug nach Sonderborg wagen.

Die Kinder von Mette Brudvig Astrup sind heute 6, 8 und 11 Jahre alt. Sie selbst arbeitet bei Sønderborg Forsyning als Kommunikationsberaterin und Pressesprecherin, während ihr Mann bei Danfoss angestellt ist.

„Sonderborg hat sich seit meiner Kindheit enorm entwickelt und uns fehlt es hier absolut an nichts. Natürlich vermisse ich die Familie und die Freunde, die noch in Kopenhagen sind, und auch die gute Auswahl an vietnamesischem und thailändischem Essen, aber ansonsten erfüllt dieser Ort einfach alles, wovon wir geträumt haben“, erklärt sie.